Essential NWOBHM – The Best Of Neat Records

V/A – ESSENTIAL NWOBHM – The Best Of Neat Records
Schon in den späten Sechzigern gab es harten Rock und die Siebziger legten das Fundament mit Bands wie Black Sabbath, Deep Purple, Uriah Heep, UFO, Kiss oder Led Zeppelin. Nach der Hochphase des Punk entstand der eigentliche Heavy Metal in England. Junge Bands übernahmen den Hardrock der zuvor genannten Gruppen und mischten ihn mit der Energie und der DIY-Einstellung der Punkszene. Die New Wave Of British Heavy Metal, kurz NWOBHM, war geboren und fand ihren Anfang bereits 1978, auch wenn Fachleute gerne 1979 als Startpunkt sehen. Während die Majorlabels nur vorsichtig zuschlugen (Iron Maiden, Saxon), begannen die „jungen Wilden“ ihre eigenen Singles und LPs zu pressen. Das kleine Tonstudio Impulse in Newcastle dachte ähnlich und gründete das Label Neat Records für all die Newcomer, die dort Aufnahmen machten. Die Pionierarbeit zahlte sich aus und wenige Wochen später war man die wichtigste Independent-Company für die neuen, harten Klänge aus England.
Das Neat-Logo mit dem berühmten Daumen entwickelte eine kultische Faszination auf spätere Generation von Metal-Fans, die für Original-Vinyls gerne auch mal tiefer in die Tasche greifen (müssen). Neat wechselte mehrfach den Besitzer und nach einer Welle an tollen Wiederveröffentlichungen in den Neunzigern durch Sanctuary Records, blieben viele Aufnahmen auf der Strecke, während heute nur die bekanntesten Bands (Venom, Raven etc.) auf CD verfügbar sind.
Diese Compilation pickt die Rosinen aus dem Katalog von Neat, die in den letzten Jahren nur schwer zu bekommen waren. Ein Großteil der Songs stammt von Compilations wie „Lead Weight“ und „One Take No Dubs“, die exklusives Material enthielten, aber auch A- und B-Seiten von Singles bleiben nicht außen vor. Tracks von Neat-Alben sind eher die Ausnahme. Erstaunlicherweise werden heute die Bands verehrt, die es damals nicht geschafft haben, eine langfristige Karriere aufzubauen und teilweise nur mit einer, heute raren Single in Erscheinung traten. Dennoch findet man auch die großen Namen wie Raven, Blitzkrieg und Jaguar auf der CD. Nur Venom sucht man vergeblich, da sie sich schon immer von dem Begriff NWOBHM distanziert haben. Diese Entscheidung wird hier erstmals respektiert und macht Platz für weitere Underdogs des Neat Kataloges.
Das Booklet enthält neben zahllosen Fotos und Memorablia Information über jeden Song und jede Band. John Tucker, Buchautor und ehemaliger Promoter bei Neat Records, steuerte gehaltvolle Liner-Notes bei, die die Geschichte des Labels erzählen. Kult ist auch ein Interview mit dem damaligen Produzent der Impulse Studios, Keith Nichol. John Gallagher (Raven), sowie Brian Ross (Blitzkrieg) kommentieren jeweils ihr Stück auf der Compilation. Weitere Infos für alle NWOBHM-Nerds runden das umfangreiche Booklet ab. Das Cover wurde dem Plattenlabel der ersten Jahre von Neat nachempfunden und es wurden nur Original-Farben verwendet. A1…Raven – Inquisitor
A2…White Spirit – Cheetah
A3 Fist – Throwing In The Towel
A4…Blitzkrieg – Inferno
A5…Aragorn – Black Ice
A6…Axis – Messiah
A7…Satan’s Empire – Soldiers Of War
A8…Bitches Sin – Down The Road
A9…Steel – Rock Out
A10..Jaguar – War Machine
A11..Dedringer – Hot Lady
A12..Crucifixion – Take It Or Leave It
A13..Warrior – Stab In The Back
A14..Persian Risk – Ridin’ High
A15..Saracen – A Face In The Crowd
A16..Cloven Hoof – The Gates Of Gehenna
A17..Alien – Could Have Done Better
A18..Hellanbach – All Systems Go
A19..Black Rose – Knocked Out
A20..Phasslayne – Think It Over